Portrait Jürgen Wigginghaus und Christiana „Nanni“ Lange, Nanni’s Kirchhahn
Noch vor wenigen Wochen war das Lüdenscheider Gastronomen-Paar Christiana „Nanni“ Lange und Jürgen Wigginghaus untrennbar mit der Gaststätte Dahlmann in der Grabenstraße verbunden. Seit dem 23. Juli 2020 betreiben die beiden nun Nanni’s Kirchhahn, und das mit großem Erfolg. „Inzwischen sind wir uns sicher, dass wir mit unserem neuen Domizil alles richtig gemacht haben“, meint Jürgen Wigginghaus.

Das Konzept von Nanni’s Kirchhahn ist anders als das der Event-Gaststätte Dahlmann. „Während wir in der Grabenstraße im Grunde eine reine Bier-Kneipe betrieben haben und dabei unsere Konzerte im Saal im Vordergrund standen, ist der Kirchhahn nun in erster Linie ein Speiserestaurant“, so Wigginghaus. Zwar finden im angrenzenden Biergarten sowie im daran angrenzenden überdachten Wintergarten auch zukünftig immer mal wieder Live-Musik-Veranstaltungen statt, jedoch nicht mehr sooft und in geringerem Umfang. Der Kirchhahn verfügt über eine dauerhafte Speisekarte, in der deftige Hausmannskost angeboten wird. Im Sauerland auf keinen Fall fehlen darf dabei das jetzt schon legendäre Kirchhahn-Krüstchen mit allem Drum und Dran, natürlich einschließlich knuspriger Bratkartoffeln. Ebenfalls ein Renner: die Currywurst mit selbst gemachter Currysoße. Obwohl gerade für Nanni, die in der Küche das Regiment hat, nun quantitativ deutlich mehr Arbeit anfällt als in der Grabenstraße, bereut sie, ebenso wie Jürgen Wigginghaus, die Entscheidung für ihr neues Lokal keine Sekunde.

Ganz im Gegenteil. „Der Kirchhahn mit seiner wunderschönen Lage mitten im Grünen war sofort meins, schon am ersten Tag, als wir das Lokal besichtigt haben“, schwärmt Nanni, die vor allem die Natur rund um das neue Domizil in vollen Zügen genießt. „Anfangs habe ich ein bisschen Angst gehabt vor den neuen Herausforderungen nach 40 Jahren als Dahlmann-Wirtin“, gibt die Gastronomin zu. Das habe sich jedoch schnell gelegt. „Nun sitze ich schon morgens draußen, schäle Kartoffeln und sauge die Natur um mich herum ein“, schwärmt sie. Obwohl Nanni Lange nun zusammen mit ihren bis zu drei Mitarbeitern des insgesamt 10-köpfigen Kirchhahn-Teams in der Küche noch mehr zu tun hat als bei Dahlmann, wo das Essen weniger im Vordergrund stand, empfand sie ihre Arbeit im Event-Lokal an der Grabenstraße im Nachhinein als deutlich größeren Stress, denn die Konzert- und Partystimmung bis in den frühen Morgen hinein – und das an praktisch jedem Wochenende – raubte ihr zunehmend Kraft. „Die Mischung unserer Gäste hier im Kirchhahn ist sehr angenehm und es ist allgemein ruhiger“, meint die Gastronomin. Viele Stammgäste seien den beiden zum Kirchhahn gefolgt, darunter einige Stammtische. Aber auch neue Gäste seien dazugekommen, vor allem Menschen aus Altena, den angrenzenden Wohngebieten Vogelberg und Rosmart oder Besucherinnen und Besucher der Fuelbecker Talsperre, die sich vor oder nach dem Jogging oder Spaziergang rund um das Gewässer, an dem es schon seit längerer Zeit keine Gastronomie mehr gibt, im Kirchhahn stärken wollen. „Außerdem freuen sich viele, die früher bei vorherigen Pächtern gerne im Kirchhahn eingekehrt sind, dass nach zwei Jahren Lehrstand wieder Leben in die Gaststätte zurückgekehrt ist“, meint Jürgen Wigginghaus. Ganz ohne Live-Musik kann der frühere Konzertveranstalter, der im überdachten Wintergarten eine gut ausgestattete Bühne zur Verfügung hat, auch im Kirchhahn nicht leben. „In Corona-Zeiten können wir dort unter Einhaltung der Hygiene-Regeln 50 Personen unterbringen, in Nicht-Corona-Zeiten wäre sogar die doppelte Anzahl möglich“, erklärt Wigginghaus.

Ebenfalls beliebt ist der gemütliche Biergarten, in dem bereits kleinere Open-Air-Konzerte, zum Beispiel mit dem beliebten und auch aus Dahlmann-Zeiten noch bestens bekannten Musiker Robin Stone, stattfanden. „Wenn es jetzt im Herbst und Winter kühler wird, werden wir hier ein Zelt mit Infrarot-Heizstrahlern aufbauen, in dem es möglich sein wird, dass bis zu 20 Personen auch bei kühleren Temperaturen draußen sitzen können, ohne zu frieren“, verspricht Wigginghaus. Genießen kann man dabei übrigens das original Kirchhahn-Bräu, das identisch ist mit dem ehemaligen Dahlmann-Bräu. „Das ist ein leckeres, naturtrübes Kellerbier“, so Jürgen Wigginghaus. Wie einst im Event-Lokal Dahlmann können sich die Gäste nun im Kirchhahn bei Nanni und Jürgen wie zuhause fühlen und inmitten unberührter Natur leckeres Essen, ein kühles „Blondes“ und hin und wieder gute Live-Musik genießen.