Die Lüdenscheider Gastronomen sollten weiterhin unbedingt zusammenhalten und auf keinen Fall gegeneinander arbeiten.“ Vom Verein Gastro-Lüdenscheid wünscht sie sich gemeinsame Aktionen mit Blick vor allem auf kulinarische Angebote. „Darüber hinaus müssen die Gastronomen in Lüdenscheid regelmäßig und ehrlich miteinander reden und dabei auch mal negative Dinge thematisieren, um sie dann besser aus dem Weg räumen zu können“, meint Anja Pretz-Boran. Dies könne besonders gut im Rahmen eines solchen Vereins geleistet werden. Darüber hinaus könne Gastro-Lüdenscheid auch bei Missständen mit einer Stimme sprechen. „So ist zum Beispiel die Parksituation rund um die Altstadt inzwischen eine Katastrophe“, ärgert sich die Gastwirtin. Der obere Teil der Parkpalette in der Corneliusstraße sei nur für Kurzparker reserviert, die es in diesem Bereich so gut wie gar nicht gebe. „So bleibt das obere Deck dort meistens leer und Parkplätze für Menschen, die länger in der Stadt bleiben wollen, gehen verloren.“ Anja Pretz-Boran wünscht sich, dass der Verein Gastro-Lüdenscheid derartige Probleme, die nicht nur den Inhabern von Restaurants und Gaststätten, sondern auch dem Einzelhandel schaden können, thematisiert und den Gastronomen in Lüdenscheid zu einer starken Lobby verhilft.
Seit 1825 ist das Alte Gasthaus Pretz in der Lüdenscheider Altstadt eine Anlaufstelle für all jene, die ein kühles Bier genießen und gut bürgerlich essen möchten. Darüber hinaus stehen den Gästen 12 Fremdenzimmer zur Verfügung, wobei sogar zahlreiche Prominente, die im Lüdenscheider Kulturhaus aufgetreten sind, gerne hier übernachtet haben und immer wieder gerne übernachten. Gastronomin Anja Pretz-Boran ist stolz auf die zahlreichen Fotos mit Autogrammen all jener bekannter Persönlichkeiten, die dem Alten Gasthaus Pretz einen Besuch abgestattet haben. Ihr Vater Ernst-Friedrich Pretz, der den Betrieb bis 1984 gemeinsam mit Mutter Magdalene geleitet hat, ist noch heute offiziell Inhaber der beliebten Gastwirtschaft in der Lüdenscheider Altstadt. „Wir geben immer unser bestes, um die Menschen gut zu bewirten und ihnen ein hervorragendes, bodenständiges Essen zu servieren“, erklärt die Anja Pretz-Boran. Neben einer Standardkarte, die natürlich die Klassiker wie Schnitzel, Rumpsteak oder Bratenschnittchen mit hausgemachtem Kartoffelsalat enthält, gibt es immer wieder auch Gerichte, die auf vielen Speisekarten nicht mehr zu finden sind, aber bei denen sich dennoch viele Menschen freuen, sie in einem Restaurant noch genießen zu können. „Ein Beispiel hierfür ist Russisch Ei, das wir in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder anbieten“, meint Anja Pretz-Boran. „Die Menschen sind einfach glücklich, wenn sie solche Gerichte auf der Karte finden, und deshalb wollen wir das auch in Zukunft beibehalten.“ Von dem Zusammenhalt der Gastwirte in der Altstadt ist Anja Pretz-Boran begeistert. „Seit Traditionslokale wie der Schweijk und der Spieß wieder geöffnet haben und dazu noch neue tolle Angebote wie die Kochschule und das Café Weßling auf der Hochstraße dazugekommen sind, läuft es in der Altstadt nach längerer Durststrecke wieder richtig gut“, freut sich die Gastwirtin. „Alle besuchen sich regelmäßig, auch zum Essen, in den jeweiligen Lokalen.